Controlling Intelligence: Stabilisieren. Strukturieren. Steigern.
Wenn Menschen in Organisationen arbeiten, hinterlassen sie vielfältige Spuren:
Dokumente, Texte, Dateien, Daten in EDV-Systemen, Angebote an Kunden, Buchungen in der Finanzbuchhaltung, Lohn- und Gehaltsabrechnungen, Bestellungen bei Lieferanten, Kundenreklamationen, Eindrücke bei Ihren Gesprächspartnern u.v.m.
Diese können sichtbar gemacht werden, können Entwicklungen aufzeigen und einer Beurteilung unterzogen werden.
Controlling soll hier verstanden werden als aktive Unternehmenssteuerung, die auf Tatsachen und Daten beruht (quantitative Unternehmensführung). Controlling und damit Unternehmensführung besteht auch darin, das Handeln der Menschen in Organisationen auf ein zu erreichendes Ziel hin auszurichten. Es geht darum, Transparenz zu schaffen, Wege, Mittel, Möglichkeiten und Grenzen aufzuzeigen, damit Führung stattfinden kann und Ziele erreicht werden.
Meine Erfahrung zeigt, dass diese Informationen vielfach zu wenig genutzt werden, obwohl sie vorhanden sind oder mit geringem Aufwand zu erzeugen wären. Viele Unternehmen „sitzen auf einem Schatz“ und wissen es gar nicht. Dieser Schatz will entdeckt und genutzt werden. Er hat viel zu sagen und gibt wertvolle Hinweise, was zu tun und was besser zu lassen ist.
Controlling umfasst darüber hinaus die Unternehmensumwelt: Information über Trends, Eigenschaften der Kunden, Besonderheiten der Märkte, Innovationen, Entwicklungen, Produkte oder Dienstleistungen. Diese Informationen sollen in Worte gefasst und/oder messbar gemacht werden, damit sie mit internen Daten aus dem Unternehmen in Verbindung gesetzt werden können.
Mit Intelligence ist hier die Fähigkeit gemeint, die o.g. Daten im Zusammenhang sinnvoll zu begreifen, Worte für sie zu finden, sie zu interpretieren, mit Leben zu füllen und sie diskutierbar zu machen. Intelligence meint die Kunst, aus der Fülle von Daten Zusammenhänge zu benennen, Entwicklungen zu erkennen, Verbindungen zu Marktentwicklungen oder dem Handeln von Führungskräften oder Mitarbeitern zu erkennen. Die ist oft leicht dahingesagt und weniger leicht getan.
Mit Intelligence ist hier die Weisheit oder Klugheit von Führungskräften gemeint, Prozesse so einzurichten, dass die in ihnen handelnden und arbeitenden Menschen vorgegebene Ziele erreichen und dabei dauerhaft gesund und leistungsfähig bleiben. Es geht aber auch um das Wissen, die richtigen Ziele vorzugeben und die richtigen Wege zu finden, mit den Mitarbeitern umzugehen.
Im Sinne einer weisen Unternehmensführung geht es um das Wiederherstellen der Verbindung zwischen den „elektronischen Spuren“, die die Mitarbeiter im Unternehmen in den Systemen hinterlassen und dem Markterfolg des Unternehmens „in der Wirklichkeit“. Es geht um die Klugheit, auf Grund der durch die Zahlen gewonnenen Erkenntnisse, die Mitarbeiter und Führungspersonen im Sinne des Unternehmensziels zu leiten und zu führen.
Mit [stabilisieren] wird die Erfahrung zum Ausdruck gebracht, dass es in jeder Organisation und in jedem Entwicklungsprojekt Prozesse, Strukturen, Handlungs- / Verfahrensweisen und eine Geschichte gibt, die wertvoll, leistungsfähig und auch für die Zukunft erfolgversprechend sind. Diese müssen deshalb bewahrt und erhalten werden. In jeder Veränderung muss es stabilisierende Elemente oder Personen geben, es muss Grundlegendes bewahrt, Unverzichtbares geschützt und nützliche Traditionen und Gewohnheiten gepflegt werden. In Zeiten der Veränderung sollen Anker geschaffen werden, die Sicherheit erzeugen.
Was verbessert werden kann, muss neu [strukturiert] werden. Das ist die Aufgabe in jeder Organisationsentwicklung. Etwas, das erkannt, verändert und in eine neue Routine überführt werden soll, wird angesichts veränderter Ziele neu geordnet: Aufbau- / Ablauforganisation, Informationsflüsse, (digitalisierte) Teilprozesse, Rollen, Abteilungen, Märkte, Kundensegmente, Handlungen, Aufgaben- bzw. Verantwortlichkeitspakete, Methoden, Herangehensweisen, Arbeitsplätze u.v.m.
Letztlich dient all dies dazu, ausgewählte Parameter zu [steigern]. Das kann z.B. die gesamte Leistungsfähigkeit eines Geschäftsmodells oder eines Produktionsstandortes sein, die Ausbringungsmenge einer Maschine, die Effektivität einer Abteilung oder die Leistung eines einzelnen Arbeitsplatzes oder Mitarbeiters. Oder der Umsatz, der Absatz, die Liquidität, der Ertrag, der Gewinn, das Vermögen, Sinn, Führung, eine positive Entwicklung, die Prozesseffizienz u.v.m.
Für diese Sicht der Unternehmensführung steht Hagen Böhme mit dem Ansatz der Controlling Intelligence: stabilisieren – strukturieren – steigern.
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